AfB in Kiel – Agil und verantwortungsvoll
Und noch etwas reizte ihn ausgesprochen an der Stellenausschreibung des AfB, es hieß: „Wir sind ein interdisziplinär aufgestelltes Ingenieurbüro.“ Das fand er pfiffig und seine Neugierde war geweckt. Seine Erwartungshaltung wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil: „Wir sind ein kleines Bundesland, 35 Kolleginnen und Kollegen arbeiten in der Fachaufsicht. Wir sind ein sehr agiles Amt und nicht verknöchert.“ Die Fachaufsicht mit Fingerspitzengefühl auszuüben und nicht mit dem Brecheisen gegenüber den Kollegen und Kolleginnen in der BdE durchzusetzen, das ist dem Team des AfB ein Anliegen. Sie nehmen für den Bund die Leitung und Steuerung der Bundesbauangelegenheiten wahr und wenden die maßgeblichen Regelwerke des Bundes an. Das AfB ist der verlängerte Arm des Bundes im nördlichsten Bundesland und arbeitet in Organleihe. „Wir sind in einer Sandwichrolle. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) sowie das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) stellen die Oberste Fachaufsicht dar, für die Maßnahmenträger setzen wir in Schleswig-Holstein baulichen Bedarf um, wir klären und beauftragen dann das Projekt.“ Gemeinsam das Machbare austarieren, ist tägliche Herausforderung, Vermitteln, Mitnehmen und Managen das Salz in der Suppe. Mindestens einmal jährlich gibt es in Schleswig-Holstein in den größeren Bundesliegenschaften eine Liegenschaftsentwicklungsbesprechung, hier werden Abstimmungen getroffen und Pflöcke gesetzt. Busch: „Wir sind ein verantwortungsvoller Auftraggeber.“ Bevor Aufträge an die Baudurchführende Ebene herausgehen, sind die Leitplanken gesetzt und ist Einvernehmen erzielt.
Der Werdegang von Markus Busch – Von Eichstätt über Cádiz nach Kiel
Wasser bestimmt seither sein Leben und das seiner Frau, die ebenfalls Architektin ist. In Kiel wurden beide 2006 sesshaft. Busch arbeitete vier Jahre lang in einem Kieler Architekturbüro mit etwa 30 Architekten und Architektinnen und plante für Kommunen, Land und Bund alle möglichen Gebäude: Feuerwehrstationen, eine Halle für eine große Polizei-Hubschrauberstaffel und den Umbau für ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäudes der Bundeswehr. Diese Berührungspunkte zum öffentlichen Bauen machten ihn neugierig und Appetit auf mehr.
12 Jahre hatte er mittlerweile in drei verschiedenen Büros im In- und Ausland gearbeitet, als er 2010 als Abteilungsleiter Hochbau bei der Stadt Kiel anheuerte und Chef von etwa 30 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen wurde. Siebeneinhalb Jahre lang hat er Kraft und Energie in den Kommunalbau gesteckt.
Vieles ging husch, husch, manches war klein-klein, immer war das Motto: schnell, schnell. Heute hü, morgen hott. So war sein Architektenleben in der Kommune. Hier eine Schulmensa, dort einen Kindergarten und noch schnell ein paar Hortgruppen. Und dann alles wieder von vorne. Er empfand das Projektmanagement in der Kommune durch ständige Einflussnahme recht unstet, zu schnell und auch manchmal wenig weitsichtig. Er kam zu der Überzeugung: „Da geht noch mehr!“