Mein Steckbrief

Mein Name ist Maike Middelkampf und ich arbeite als Regionalstellenleiterin beim Staatlichen Baumanagement Region Nord-West.

Mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreue ich die militärischen und zivilen Bundesbaumaßnahmen in der Region Emden-Meppen-Aurich.

Im Rahmen meines Qualifizierungsaufstiegs vom 1. Einstiegsamt der 2. Laufbahngruppe in das 2. Einstiegsamt der 2. Laufbahngruppe hatte ich die Gelegenheit, eineinhalb Jahre lang als Hospitantin in die faszinierende Welt des Bundesbaus einzutauchen.

Authentische Einblicke in ministerielles Arbeiten – ein kursorischer Reisebericht

1. Station: Bundesministerium der Verteidigung

Meine erste Station in der Welt des Bundesbaus führte mich von November bis Mitte Dezember 2018 in das Bundesministerium der Verteidigung nach Bonn. Ich bin mit der Erwartung auf die Hardthöhe gefahren, zu verstehen, warum der Infrastrukturprozess und insbesondere die Bedarfsplanung von militärischen Bundesbaumaßnahmen so komplex sind. Ich denke, dieses Bedürfnis haben viele Kolleginnen und Kollegen auf der Ortsebene. Und wer sich schon einmal mit der Bereichsvorschrift C 1800 „Infrastrukturprozess der Bundeswehr“ beschäftigt hat, wird davon auch eine kleine Vorahnung haben.

Wie so oft sind die Gründe multikausal. Es ist ein „riesiger Dampfer“, der da bewegt werden muss. Die Mann- und Frauschaft besteht aus zwei grundunterschiedlich geprägten Charakteren (Zivilisten/Soldaten), und der Kurs ist leider auch nicht immer stringent.

Ich verbrachte meine sechs Wochen überwiegend in der Unterabteilung IUD I „Infrastruktur“. Hier habe ich einen authentischen Einblick in die ministerielle Befassung mit der Infrastruktur für die Bundeswehr erhalten. Neben dem Erstellen von Berichten für das Bundesfinanzministerium waren die Bearbeitung von Grundsatzthemen, Musterplanungen von Hallenschießanlagen sowie Einblicke in die Gestaltung von Kabinettvorlagen meine überwiegenden Tätigkeitsfelder. Praktischen Anschauungsunterricht erhielt ich bei der Besichtigung des NATO-Flugplatzes Nörvenich und bei dem Besuch der Pionierschule in Ingolstadt. Das ministerielle Arbeiten war für mich eine ganz neue Erfahrung, welche mich nachhaltig geprägt hat und mir in meiner täglichen Arbeit für den Verteidiger ein größeres Verständnis für seine Belange und Strukturen ermöglicht.

Das ministerielle Arbeiten war für mich eine ganz neue Erfahrung, welche mich nachhaltig geprägt hat.

Maike Middelkampf

2. Station: Betriebsleitung Bundesbau Baden-Württemberg

Meine zweite Station führte mich von Anfang Mai bis Mitte Juni 2019 in die Betriebsleitung Bundesbau nach Freiburg. Wer jetzt denkt, dass meine Wahl für die Bundesbauverwaltung Baden-Württemberg etwas mit dem Standort und der Jahreszeit zu tun hatte, war auf jeden Fall schon mal vor Ort. Dem Bundesbau Baden-Württemberg eilt ein Ruf als moderne, leistungsfähige und attraktive Bauverwaltung voraus. Zudem ist Baden-Württemberg eines der wenigen Bundesländer, die eine klare Trennung zwischen Bundes- und Landesbau vorgenommen haben. 

Der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen in der Betriebsleitung sowie auf Amtsebene war sehr wertvoll. Es gibt in den Prozessen bzw. Arbeitsweisen viele Gemeinsamkeiten, aber selbstverständlich auch Unterschiede zu den mir bekannten Verfahren aus Niedersachsen. Schnell wurde mir klar, dass insbesondere das Arbeitsverhältnis zwischen der Betriebsleitung und den Ämtern sehr vertraut ist. Flache Hierarchien, intensive Kommunikation und ein natürliches Selbstbewusstsein spiegeln das Bild der „Bundesbaufamilie“ in Baden-Württemberg wider.

Auf der Jahrestagung „Bundesbau Baden-Württemberg 2019“ in Karlsruhe verstärkte sich mein Eindruck erneut ganz deutlich. Es war schön, zu erleben, wie vom Projektleiter/Projektleiterin auf Amtsebene bis hin zur Ministeriumsebene alle vom Produkt „Bundesbau“ überzeugt sind und dieses auch stolz nach außen tragen. Neben den geographischen und sprachlichen Eindrücken nehme ich viele Anregungen aus der Bundesbauverwaltung Baden-Württemberg mit, die mich in meiner weiteren beruflichen Entwicklung positiv beeinflussen werden.

Schutzhelm der Hospitantin. Amt für Bundesbau ©

Flache Hierarchien, intensive Kommunikation und ein natürliches Selbstbewusstsein spiegeln das Bild der „Bundesbaufamilie“ in Baden-Württemberg wider.

Maike Middelkampf

3. Station: Bundesbauministerium

Schließlich trat ich von Anfang November bis Mitte Dezember 2019 meine letzte Station beim Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat an. Ich gebe zu, dass ich mich etwas hospitationsmüde fragte: „Was soll denn da jetzt noch kommen?!“ Das nehme ich schon vorweg, es wurden erlebnisreiche sechs Wochen voller neuer Eindrücke und Erkenntnisse. „Zuhause“ war ich beim Referat für den Auslandsbau. Dieser Bereich eröffnete mir eine gänzlich unbekannte Welt des Bundesbaus. Ich lernte das Zusammenspiel zwischen dem Auswärtigen Amt, dem Bundesbauministerium sowie dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung kennen. Der Termin zum Ausland-Jour-fixe beim Auswärtigen Amt in Berlin war für mich ein imponierendes Ereignis.

Neben den baufachlichen Herausforderungen, die zum Beispiel ein Botschaftsbau in Rabat per se mit sich bringt, war es für mich eine ganz neue Erfahrung, die Zusammenarbeit auf ministerieller und baudurchführender Ebene hautnah erleben zu dürfen. Aber der Bundesbau ist noch so viel mehr. Im Bereich des Zuwendungsbaus und der Gaststreitkräfte durfte ich in die Projekte „Weiße Stadt Tel Aviv“ und „US-Klinik Weilerbach“ Einblick nehmen. In Berlin erhielt ich Einsicht in die Kultur- und Sonderbaumaßnahmen (zum Beispiel Berliner Schloss; BER) sowie in die Bauangelegenheiten der Verfassungsorgane und oberster Bundesbehörden (zum Beispiel Anbau Bundeskanzleramt).

Neben den einzelnen Bauprojekten ist eine weitere wesentliche Aufgabe der baufachliche Grundsatz. Dazu zählen etwa die Entwicklung einer einheitlichen Projektdatenbank für den Bundesbau, Building Information Modeling, Risikomanagement, EUGH-Urteil/HOAI und die Gebäudeenergieeffizienzfestlegung für vom Bund genutzte Gebäude. Mit der Teilnahme am Allgemeinen Fachaufsichtsgespräch Bundesbau in Fulda hatte ich die Gelegenheit, den „maßgeblichen Köpfen“ des Bundesbaus bei der Diskussion über aktuelle Themen über die Schulter zu schauen. Ein krönender Abschluss meiner Hospitationsphase, die für mich sehr bedeutend war.

Es war für mich eine ganz neue Erfahrung, die Zusammenarbeit auf ministerieller und baudurchführender Ebene hautnah erleben zu dürfen.

Maike Middelkampf

Mein Fazit: Entwicklung eines größeren Verständnisses für die Belange der Nutzer

Als Fazit kann ich Ihnen sagen, dass ich den Bundesbau jetzt näher kennengelernt habe, mich sehr darüber freue, in diesem Bereich tätig sein zu dürfen und meine jetzige und zukünftige Arbeit mit einem größeren Verständnis für die Belange der einzelnen Nutzer ausführen kann.

Das „Experiment“ Hospitation beim Bundesbau hat es in dieser Form noch nie gegeben. Aber vielleicht wäre es ja auch etwas für Sie?

Maike Middelkampf