Was zeichnet serielles oder modulares Bauen aus und warum ist es aktuell besonders wichtig?
Serielles Bauen beinhaltet die werkseitige industrielle Vorfertigung von komplexen Bauteilen, um schneller, effizienter und ressourcenschonender bauen zu können. Dies wiederum erfordert einen großen und vor allem replizierbaren Bedarf. In unserem Projekt geht es darum, elf baugleiche Bauprojekte bundesweit umzusetzen, wobei vorgefertigte Teile zum Einsatz kommen. Angesichts des Fachkräftemangels und knapper finanzieller Ressourcen bietet das serielle Bauen erhebliche Vorteile. Es reduziert den Personalbedarf durch Automatisierung und ermöglicht höhere bauliche Qualitäten bei gleichzeitiger Schonung der Ressourcen.
Modulares Bauen ist eine Unterform des seriellen Bauens, bei der meist ganze Raummodule werkseitig vorgefertigt und anschließend auf der Baustelle montiert werden. Diese Dimension des seriellen Bauens findet bei den Einsatztrainingszentren keine Anwendung, da die Anforderungen und das sich daraus ergebene Raumprogramm hier sehr individuell sind. Vorgefertigt werden sämtliche Fassaden- und Wandelemente, das Tragwerk sowie die technische Gebäudeausstattung.
Herr Wiegand, als Architekt im Bundesbau, wie sind Sie zu dieser Position gekommen?
Ich habe Architektur studiert und in verschiedenen Architekturbüros gearbeitet. Dort habe ich bereits an Projekten für öffentliche Bauträger – zum Beispiel bei Museums- und Ministerialbauten – mitgewirkt.
Schließlich kam ich über ein reguläres Bewerbungsverfahren zur BImA. Mich hat die Kombination aus Bundesbau und seriellem Bauen gereizt, da es sich um zukunftsträchtige Themen für den Bund und Projekte mit großen Bauvolumina handelt.
Was war für Sie als Architekt der ausschlaggebende Punkt für den Wechsel vom freien Architekturbüro in den öffentlichen Dienst?
Der Reiz, an großen bundesweiten Bauprojekten mitzuwirken und die damit verbundene Verantwortung zu übernehmen, haben mich zu dem Wechsel motiviert. Und ich wollte es auch einfach probieren, obwohl ich gewisse Vorurteile gegenüber dem öffentlichen Dienst hatte. Bereits im Laufe des Bewerbungsverfahrens habe ich festgestellt, dass sich diese nicht bestätigen würden. Und jetzt bin ich umso mehr davon überzeugt, damals eine gute Entscheidung für mich getroffen zu haben.