Mit dem fröhlichen Bergmannsgruß „Glück auf“ beantwortet Markus Freiwerth uns gern einige Fragen.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Mein Aufgabenbereich weist starke Gegensätze auf. Ich bin zum einen „normal“ im Büro tätig. Zum anderen, was für mich persönlich normaler ist, bin ich unter Tage in Stollenanlagen unterwegs. Dabei reicht meine Zuständigkeit von Bremen bis in die Südpfalz – ich reise viel.
Was passiert, wenn Sie einen Stollen begutachten?
Bei einer Stollenbefahrung treffe ich mich mit Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Bauverwaltungen, zum Beispiel aus dem örtlichen Bau- und Liegenschaftsbetrieb, und einem Vertreter/einer Vertreterin der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Eine Person bleibt als Sicherungsposten draußen. Ausgestattet mit Helm, Overall, Stiefeln, Kopflampe, Gasmessgerät und ggf. Anglerhose betreten wir dann den Stollen.
Wir begutachten nach dem Vier-Augen-Prinzip die Stollenanlage auf ihre Standsicherheit, Verbruch, sich ansammelndes Gas, Wassereintritte und die ordnungsgemäße Absicherung der Anlage. Je nach Anlage müssen wir auch schon mal kriechen, brusttief im Wasser waten oder uns mit dem Seil ablassen. Dabei geht der Blick immer zielgerichtet nach oben zur Firste, also zur Stollendecke.
Die Arbeit ist nichts für Laien, Hobbyforscher oder Abenteurer! Deshalb machen wir eigentlich auch keine Werbung, da es zu viele Neugierige anzieht.
Wenn Gefahren für Leben und Gesundheit festgestellt werden, leite ich entsprechende Sicherungsmaßnahmen ein.