Einhaltung konservatorischer Anforderungen
Als Grundlage der Planung erfolgte eine präzise Beschreibung der zu präsentierenden Exponate inkl. deren konservatorischer Anforderungen. Daraus ergaben sich Forderungen an Temperatur, Beleuchtung, Luftfeuchte, maximale Schadstoffgehalte von Oberflächen, Sicherheit, den Transport und die Verwendung von vielfältigen Tools zur Präsentation der Exponate, wie „Buchstützen“, Blackboxes etc. Viele dieser Forderungen wurden bei diesem Projekt erst im Verlauf der Planung und manchmal auch erst mit der Ausführung klar benannt oder noch einmal geändert.
Insbesondere die chronologischen Ausstellungen im Altbau mit Präsentation besonders vieler Exponate war mit hohen konservatorischen Anforderungen verbunden. Um die konservatorischen und sicherheitstechnischen Anforderungen umzusetzen, wurden letztlich geschlossene Vitrinen anstelle der ursprünglich vorgesehenen offenen Vitrinen geplant. Auch die Entscheidung weg vom Tageslichtmuseum fiel erst in einer späteren Planungsphase. Um den Tageslichteinfall zu reduzieren, erhielten die großen historischen Fenster Innenverschattungen aus reflektierendem Spezialgewebe, die gleichzeitig das Aufheizen der Ausstellungsräume verhindern.
Durchdachtes Beleuchtungskonzept
Um eine aktive Klimatisierung der Ausstellung zu vermeiden, wurden die Vitrinen mit einem Kaltlichtsystem ausgestattet. Dieses Beleuchtungssystem hat den Vorteil, dass sich sämtliche Lichtquellen außerhalb der Schaukästen befinden und das Licht über Glasfasern ins Innere der Vitrinen transportiert wird. Infrarot- und UV-Strahlung sowie die Wärme der Leuchtelemente können so die Exponate nicht schädigen. Die Ausstellungsstücke können außerdem separat ausgeleuchtet und wirkungsvoll inszeniert werden. Besonders lichtempfindliche Exponate werden in einer „Blackbox“ präsentiert, deren Beleuchtung nur durch den Besucher selbst aktiviert werden kann.