Zwar ist die Munition in den modernen Lagerhäusern des Standorts feuersicher deponiert, doch bei Arbeiten an dem explosiven Material muss für den Brandschutz ein eigener Löschtrupp bereitstehen. Für diese anspruchsvolle Arbeit hat die Abteilung Bundesbau des BLB NRW eine neue, modern ausgestatte Feuerwache gebaut, die im November 2020 bezugsfertig war.
Neue Wache – neuer Arbeitsalltag
Bei einem Rundgang vor Ort empfängt der Leiter der Wulfener Bundeswehr-Feuerwehr, Josef Bücker, seine Gäste vom BLB NRW in bester Laune: „Endlich können wir Feuerwehr wirklich leben“, sagt der Brandamtmann begeistert. „Unser Arbeitsalltag hat sich mit der neuen Feuerwache grundlegend geändert.“ Früher war sein Team in verschiedenen Gebäuden auf dem Gelände des Munitionsdepots untergebracht. „Jetzt finden alle Arbeiten zentral an einem Ort statt. Das bedeutet auch, dass wir im Ernstfall schneller einsatzbereit sind“, nennt Josef Bücker einen wichtigen Vorteil. Dass die Wulfener Bundeswehr-Feuerwehr lange keine richtige Wache hatte, liegt auch an der bewegten Geschichte des Munitionsdepots.
Depot mit wechselhafter Geschichte
Die Wehrmacht hatte im Jahr 1938 das Depot als Heeresmunitionsanstalt angelegt. Nach dem zweiten Weltkrieg übernahmen die britischen Streitkräfte die Anlage, die sie ab 1987 umfassend modernisierten und umbauten. 1998 übergaben die Engländer das Lager an die Bundeswehr und es entstand das „Munitionshauptdepot Wulfen“. Erst ab 2009 war die Bundeswehr auch für die zuvor von den Briten betriebene Feuerwehr am Standort Wulfen zuständig. Seit einer Umstrukturierung bei der Bundeswehr heißt das Depot nun Munitionsversorgungszentrum West. Rund 200 zivile Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind hier beschäftigt.
Bevor es in die neue Feuerwache geht, führt Josef Bücker über das Gelände des Depots. Schnurgerade liegen die Bunker in Reihen unter einer mit Bäumen und Büschen bewachsenen Erdschicht. Aus der Vogelperspektive betrachtet, erinnert das Depot mit seinen vielen Bäumen und deren geometrischer Linienführung an eine barocke Parklandschaft. Hier unten, auf ebener Erde, sieht es allerdings ganz anders aus: Am Eingang zum Versorgungszentrum laufen Schäferhunde in einem neu angelegten Zwingerbereich, ein sechs Kilometer langer Zaun umgibt das Gelände, die Munitionslagerhäuser sind mit schweren Stahltüren verschlossen. Und für den abwehrenden Brandschutz stehen Josef Bücker und sein 15-köpfiges Löschteam bereit.