Der Neubau weist einen kompakten Baukörper mit Seitenlängen von 112 Metern und 65 Metern auf. Er besteht aus zwei unterirdischen und fünf oberirdischen Geschossen. Seine Ausrichtung orientiert sich an den Bestandsgebäuden. Mit dem Neubau des Operations- und Funktionsgebäudes wird die Zukunftsfähigkeit des Krankenhauses erhöht und die medizinische Versorgung entspricht den aktuellen Standards.

Ein komplexer Neubau: Das neue Operations- und Funktionsgebäude im Überblick

Im neuen Operations- und Funktionsgebäude sind unter anderem 16 neue Operationssäle, die Pathologie, eine Herstellungsapotheke nach Good-Manufactoring-Practice-(GMP)-Regeln, die Radiologie mit modernsten MRT-Geräten, der Highcare-Bereich mit Zentraler Interdisziplinärer Notaufnahme (ZINA) nebst intensivmedizinischen Stationen und die Zentralsterilisation untergebracht. Alle Funktionsbereiche erhalten Anbindung an die bestehende Automatische Warentransportanlage (AWT). Auf dem Gebäudedach wurde zudem ein Hubschrauberlandeplatz vorgesehen. Dies gewährleistet eine schnelle Schwerstverletztenversorgung und rettet damit Leben.

Die Bohrpfähle sind mit einer Tiefe von bis zu 30 Metern eine wichtige Maßnahme zur Standsicherheit des Gebäudes.

Der schwierige Baugrund erfordert eine aufwendige Gründung und Rückverankerung

Aufgrund schwieriger und inhomogener Baugrundverhältnisse wurde die Gründung und Baugrubensicherung für den Neubau mit Bohrpfählen ausgeführt. Dabei wurden circa 490 Bohrpfähle mit einer Länge von bis zu 30 Metern im Erdreich verbaut. Aneinandergereiht würden die Pfähle eine Gesamtlänge von rund 12 Kilometern ergeben. Die Bohrpfähle der seitlichen Baugrubensicherung wurden mit circa 400 Verpressankern, deren Gesamtlänge über 15 Kilometer beträgt, rückverankert. Während der Herrichtung der Baugrube wurden die Auswirkungen auf die Bestandsgebäude rund um die Uhr mit einer speziellen Vermessungstechnik geprüft, um die erwarteten Setzungen im Blick zu haben. Insgesamt wurden bisher Erdmassen in der Größenordnung von circa 120.000 Kubikmetern mit rund 10.500 Sattelzugladungen abtransportiert und geschätzte 25.000 Kubikmeter neues Baumaterial angeliefert und verbaut.

275,8 Mio. €

Gesamtbaukosten

19.800 m²

Nutzungsfläche

 

Mit dem Neubau des Operations- und Funktionsgebäudes werden zentrale Funktionen des BundeswehrZentralkrankenhauses auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

Archäologische Entdeckungen und Fortschritte am BundeswehrZentralkrankenhaus in Koblenz

Dass es sich bei der hochkomplexen Baumaßnahme tatsächlich um eine „Mammutaufgabe“ handelt, zeigte sich am 27. September 2021. Während der Bauarbeiten wurden Stoßzahn, Knochen und Wirbel eines Wollhaarmammuts gefunden und umgehend durch die archäologische Abteilung der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz untersucht, dokumentiert und gesichert. Mitte September 2022 wurde dann feierlich der Grundstein für das neue siebengeschossige Operations- und Funktionsgebäude im BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz durch den Kommandeur und Ärztlichen Direktor des BwZKs, Generalarzt Dr. Jens Diehm, und den Parlamentarischen Staatssekretär des Verteidigungsministeriums, Thomas Hitschler, gelegt. Das Ereignis lockte zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen aus Politik sowie der Bundeswehr an. Die Rohbauarbeiten gingen zügig voran und sind fast abgeschlossen (Stand Oktober 2023). In den unteren Geschossen erfolgt bereits die Rohmontage der haustechnischen Gewerke. Die Baukosten des Operations- und Funktionsgebäudes belaufen sich derzeit auf rund 275,8 Millionen Euro. Der Simulationsbetrieb mit anschließender Inbetriebnahme durch das BundeswehrZentralkrankenhaus ist für 2027 geplant.
Nur durch die enge Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten, insbesondere der Fachaufsicht führenden Ebene und der baudurchführenden Ebene der Bauverwaltung Rheinland-Pfalz, den bedarfsdeckenden Ämtern BAIUDBw und BAAINBw sowie dem Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr als Bedarfsträger und dem BundeswehrZentralkrankenhaus als Nutzer vor Ort, kann ein solches Mammutprojekt gestemmt werden.

Kunst am Bau: „Beat it“ – Eine Herzschlag-Lichtinstallation am BundeswehrZentralkrankenhaus

Einer der Sieger des Wettbewerbsverfahrens „Kunst am Bau“ lässt die Fassade des Einfahrtsbereiches des BundeswehrZentralkrankenhauses zu einem imposanten und thematisch passenden Blickpunkt werden: Die Lichtinstallation „Beat it“ schafft mit ihren Herzschlägen einen markanten Bezug zum Gebäude. „Der Herzschlag ist der Schrittmacher der eigenen Bewegung, das Symbol für Gesundheit, der Puls des Lebens.“

Bildergalerie: Die Lichtinstallation „Beat it“ - Der Herzschlag ist der Schrittmacher der eigenen Bewegung, das Symbol für Gesundheit, der Puls des Lebens.