Weimar besitzt eine einzigartige Sammlung zur Vorgeschichte, der Geschichte und den Nachwirkungen des Staatlichen Bauhauses, das im Jahr 1919 dort gegründet wurde. Nach dem Bauhaus-Archiv Berlin ist sie die nach Umfang und Qualität weltweit bedeutendste Sammlung. Seit 1995 konnte lediglich ein provisorisches Bauhaus-Museum in dem von Clemens Wenzeslaus Coudray errichteten Gebäude am Theaterplatz betrieben werden. 2008 entschied sich die Stiftung, unterstützt von Bund und Land, auf Basis eines Sonderinvestitionsprogramms für einen Neubau. Nach dem Spatenstich im November 2015, der Grundsteinlegung im Oktober 2016, dem Richtfest im November 2017 und dem Abschluss der Fassadenarbeiten im Dezember 2018 dauerte es noch gut ein Jahr, bis das Museum im Frühjahr 2019 fertiggestellt war. Es bietet nun 2.000 qm Ausstellungsfläche.

Klar und raumgebend

Das städtebauliche und architektonische Konzept des Neubaus reagiert selbstbewusst und klar auf die Frage, wie man der Avantgarde der Klassischen Moderne einen würdigen Raum in der Jetztzeit geben kann. Vorausgegangen war ein Wettbewerb mit mehr als 500 Teilnehmenden. Schlussendlich setzte sich der Entwurf von Prof. Heike Hanada (Berlin) in Kooperation mit Prof. Benedict Tonon (Berlin) durch. Realisiert wurde eine minimalistische Architektur mit klarer Formensprache, die tagsüber als raumgebender Kubus auf einem Betonsockel besticht und nachts durch LED-Bänder zum Strahlen gebracht wird.

Ein Gebäude mit Haltung

Der Bau wurde 2019 mit dem Architekturpreis der Architektenkammer Thüringen ausgezeichnet. „Beim Bauhaus-Museum in Weimar würdigt die Jury neben der gelungenen Einbindung in den städtebaulichen Kontext vor allem die sich nach innen überraschend öffnende Raumabfolge des nach außen geschlossen wirkenden Kubus.“ Das Gebäude nehme „Haltung“ an, im Sinne des Bauhauses entstehe so ein „interaktives, offenes Haus, ein Ort für Auseinandersetzung, Diskussion und sinnliche Erfahrung“, so die Begründung.
In die Ausstattung des Gebäudes wurden 5,6 Millionen Euro investiert, 4 Millionen davon aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Weimarhallenpark

ca. 2.000 m²

Ausstellungsfläche

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27 Mio. Euro

Investitionsvolumen

Das Museum beantwortet die Frage, wie man der Avantgarde der Klassischen Moderne in der heutigen Zeit einen angemessenen Raum für Interaktion, Auseinandersetzung und sinnliche Erfahrung geben kann.