Das Kurfürstliche Schloss befindet sich im Zentrum der Stadt Koblenz und liegt mit seinem Schlossgarten direkt am Rhein, unweit des Deutschen Ecks. Die zentrale Wegeachse durch das Schlossgelände führt vom Rhein zur Koblenzer Innenstadt. Das Schloss war bereits 2011 in die damalige Bundesgartenschau eingebunden, für die der repräsentative Mittelbau saniert und der Garten hinter dem Schloss nach dem vom Gartenkünstler Peter Joseph Lenné gestalteten historischen Vorbild wiederhergerichtet wurde.

Die Historie und die Herausforderungen der Sanierung des Kurfürstlichen Schlosses Koblenz

Das Ende des 18. Jahrhunderts erbaute Kurfürstliche Schloss Koblenz wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf Außenmauerteile und Kellergewölbe zerstört. In den Jahren 1950/51 wurde es wiederaufgebaut. In der Außengestaltung richtete man sich nach den historischen Plänen. Und auch der mittlere Teil des Hauptgebäudes mit seinen repräsentativen Räumen wurde im klassizistischen Stil rekonstruiert. Die Räumlichkeiten der gebogenen Anbauten im Norden und Süden sowie die Kopfbauten des Hauptgebäudes wurden für eine Büronutzung im Stil der 1950er-Jahre ausgebaut. Trotz des hohen Verlusts an ursprünglicher Bausubstanz gehört das Anwesen zu den bedeutendsten Schlossbauten des französischen Frühklassizismus in Südwestdeutschland. Bei der Sanierung stellen daher nicht nur die denkmalgerechte Ausführung der Arbeiten, sondern auch der denkmalgerechte Umgang mit den verschiedenen Zeitstufen des Schlosses und deren Bewertung herausfordernde Aufgaben dar.

Die Gebäudeanbauten im Norden und Süden, die eine gebogene Form aufweisen, wurden im Stil der 1950er-Jahre für Büronutzungen ausgebaut.

43,3 Mio. €

Baukosten

1. Abschnitt

19.966 m²

Nutzfläche

 

Das Kurfürstliche Schloss Koblenz wird umfassend saniert und für die Bundesgartenschau 2029 hergerichtet. Währenddessen wird die nahe gelegene Pfaffendorfer Brücke komplett erneuert.

Vorbereitungen für die Bundesgartenschau 2029 und die parallelen Sanierungsarbeiten am Schloss und der Pfaffendorfer Brücke

Im Jahr 2029 wird das Schloss erneut Teil einer Bundesgartenschau sein, die diesmal das gesamte Welterbe Oberes Mittelrheintal von Bingen/Rüdesheim bis Koblenz miteinbezieht. Um diesem Großereignis Rechnung tragen zu können, werden die geplanten Baumaßnahmen zeitlich in zwei Abschnitte, vor und nach der BUGA 2029, unterteilt. Eine weitere Herausforderung für die Schlosssanierung stellt die Brückenbaustelle in unmittelbarer Nähe des Schlossgartens dar. Die Pfaffendorfer Brücke verbindet schon seit dem 19. Jahrhundert das links- und rechtsrheinische Ufer der Stadt. Der in den 1950er-Jahren erneuerte Brückenbau ist in derart schlechtem Zustand, dass sich die Stadt für einen Neubau entschieden hat. Dabei werden nicht nur die Brücke an sich, sondern auch anliegende Straßen, Auffahrten und eine Aufzugsanlage neu gebaut. Die Sanierungsarbeiten an der Pfaffendorfer Brücke und am Schloss laufen zeitlich parallel. Die Sperrungen der Rheinanlagen müssen beim Baumanagement und bei der Koordination vor Ort berücksichtigt werden.

Das Schloss zählt zu den herausragenden Schlossbauten des französischen Frühklassizismus‘ in Südwestdeutschland.