Zentraler Platz und klar in der Form: Neubau für das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY in Zeuthen

Das DESY ist ein Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft und ein gefragter und verlässlicher Partner in nationalen und internationalen Kooperationen und Projekten. Die Finanzierung kommt zu 90 % vom Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und zu 10 % vom Land (Land Brandenburg bzw. Hansestadt Hamburg). Im Forschungszentrum sind insgesamt etwa 2.700 Personen beschäftigt. Davon etwa 1.180 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Hinzu kommt eine große Zahl von ca. 3.000 Gastforschern und Gastforscherinnen aus über 40 Nationen.

Aufwertung für den Standort

Der wissenschaftliche Schwerpunkt des DESY am Standort Zeuthen liegt in der Astroteilchenphysik. DESY-Wissenschaftler und -Wissenschaftlerinnen sind seit Jahrzehnten an wesentlichen internationalen Forschungsprojekten der Astroteilchenphysik beteiligt. Darüber hinaus betreibt das DESY eine der weltweit größten Forschungsgruppen in der Gammaastronomie. Im Juli 2016 ist es gelungen, das Science Data Management Centre für das Zukunftsprojekt „Cherenkov Telescope Array“ (CTA) mit Sitz des wissenschaftlichen Direktors an das Forschungszentrum DESY nach Zeuthen zu holen. Die Entscheidung, das wissenschaftliche Zentrum des Observatoriums in Zeuthen anzusiedeln, bedeutet eine enorme Aufwertung für den Standort und wird den Campus für die nächsten Jahrzehnte entscheidend prägen.

Mehr Raum für Wissenschaft und Technik

Der DESY-Campus in Zeuthen zählt bereits jetzt zu den größten Wissenschaftseinrichtungen in Brandenburg und eröffnet durch sein Programm von Forschung, Lehre und Ausbildung jungen Menschen hervorragende Zukunftsperspektiven. Gleichzeitig sichert die erstklassige Qualifikation von Fachkräften lokalen Unternehmen den dringend benötigten Nachwuchs. 280 Menschen arbeiten derzeit in den wissenschaftlichen und technischen Bereichen. Durch die Errichtung des neuen Science Data Management Centre (SDMC) werden 60 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Darüber hinaus werden künftig weitere Gastwissenschaftler und Gastwissenschaftlerinnen sowie Gäste das Institut besuchen. Perspektivisch werden bis zu 400 Personen auf dem Campus beschäftigt sein. Der dadurch entstehende Raumbedarf des SDMC von 1200 qm Nutzungsfläche und soll über einen Neubau auf dem Campus gedeckt werden. Hinzu kommen 500 qm durch den Neubau einer Kantine.

Der Entwurf des CTA SDMC

Das Konzept des Neubaus orientiert sich an den Gebäudefluchten der vorhandenen Generatorenhalle und der Villa. Die gewählte Baukörperlösung besteht aus einem flachen Sockelgebäude und einem darüber liegenden auskragenden Büroriegel. Der Baukörper definiert einen klar geformten zentralen Platz im Zentrum des Campus, schafft eine Verbindung zwischen zentralem Campus-Anger und dem Wasser und setzt ein weithin sichtbares Zeichen im Landschaftsraum Zeuthener See. Der Baubeginn war für Ende 2021 geplant. 

Der Masterplan Campus

Neben dem Ausbau der Gammastrahlenforschung durch das CTA wird auch das Schulungs- und Kooperationsprogramm mit verschiedensten Bildungseinrichtungen erweitert und ausgebaut. In den nächsten Jahren soll dafür ein Schulungs- und Tagungszentrum mit gut 900 qm Nutzungsfläche in einem eigenen Gebäude das vorhandene Angebot auf dem Campus ergänzen. Der neue Masterplan für die Campusgestaltung definiert die verschiedenen Außenräume neu, entwickelt die Potenziale des Standortes am Zeuthener See weiter und führt die vorhandene heterogene Bebauung zu einem funktionalen und attraktiven Ensemble zusammen.