Projekte

Schnell, modular und kostensicher:
Ausbildungscampus der Bundespolizeiakademie Lübeck-Falkenfeld

Im Jahr 2018 wurde der Bundesbau Schleswig-Holstein beauftragt zu untersuchen, ob in den Liegenschaften der Bundespolizei Lübeck freie Flächen für den Bau eines Unterkunftsgebäudes für 200 Polizeianwärter und Anwärterinnen und eines Büro- und Lehrsaalgebäudes mit 10 Büros und 11 Lehrsälen vorhanden sind. Am Standort Lübeck-Falkenfeld standen dafür geeignete Flächen zur Verfügung. Der Ausbildungsbetrieb sollte bereits drei Jahre später beginnen. Deshalb stand eine kurze Projektlaufzeit im Fokus der Überlegungen zum Vergabe- und Vertragskonzept für die anstehenden Maßnahmen. Der Bundesbau Schleswig-Holstein setzte auf eine Komplettvergabe in montagefertiger Modulbauweise. Das viergeschossige Gebäude mit 67 Metern Länge wird Anfang 2022 bezugsfertig übergeben werden.

Die Bundespolizeiakademie ist die zentrale Aus- und Fortbildungseinrichtung der Bundespolizei. Zu ihren ständigen Aufgaben gehören die Ausbildung des mittleren, des gehobenen und des höheren Polizeivollzugs-dienstes in der Bundespolizei sowie die fachspezifische Fortbildung. Damit sie dem großen Aufgaben- und Stellenzuwachs gerecht werden kann, entschied sich die Bundespolizei 2018 u. a. für die Standorterweiterung in Lübeck-Falkenfeld.

Flexible Verfahren, schnelle Genehmigung

Um einen zügigen Personalaufwuchs zu unterstützen, mussten die Ausbildungskapazitäten der Bundespolizei im Bundesgebiet insgesamt deutlich erhöht und zusätzliche bauliche Infrastruktur dafür bereitgestellt werden. Das bedeutete, dass eine kurze Projektlaufzeit für die dringenden Baumaßnahmen im Fokus der Beteiligten stand. Deshalb wurde u. a. ein speziell auf die dringenden Baumaßnahmen der Bundespolizei zugeschnittenes beschleunigtes haushaltsrechtliches Genehmigungsverfahren entwickelt, das auch zur Beschleunigung der Baumaßnahmen in Lübeck-Falkenfelde beitrug. Für das Bauvorhaben wurden dort 22 Millionen Euro bereitgestellt.

Modulare Bauweise, effiziente Montage

Das Unterkunftsgebäude hat eine Bruttogrundfläche von 6.000 m²; das Büro- und Lehrsaalgebäude von 1.800 m². Die Module bestehen aus einer Stahlkonstruktion. Der Vorfertigungsgrad beträgt ca. 30 Prozent. Die Nasszellen der Unterkunftszimmer sind vollständig vorgefertigt. Sie wurden zur schnellen Montage vor Ort bereits in die Module der Unterkunftszimmer eingebaut. Im Neubau des Unterkunftsgebäudes stehen 200 Zimmer inklusive eigenem Bad zur Verfügung. Teeküchen, Aufenthaltsräume, Lager- und Technikflächen ergänzen das umgesetzte Raumprogramm. Parallel entsteht das neue Büro- und Lehrsaalgebäude mit 10 Büros und 11 Lehrsälen. Es wird entsprechend dem BMWSB-Leitfaden „Barrierefreies Bauen“ geplant. Kunst am Bau ergänzt den Neubau.

Fakten zum Projekt

Bauherrin und Vermieterin
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben vertreten durch die GMSH und das Amt für Bundesbau Schleswig-Holstein unter fachlicher Aufsicht des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Nutzer und Mieter
Bundespolizei

Planungszeitraum	2019–2020
Bauzeit	2020–2022
Fertigstellung	April 2022 (inkl. Außenanlagen)

Investitionsvolumen

22 Mio. €

Bruttogrundfläche
Unterkunftsgebäude	6.000 m²
Büro- und Lehrsaalgebäude	1.800 m²

Montage der Moduleinheiten

Das Bundesbau Projekt der Bundespolizei Akademie

Bauverwaltung SH ©

6.000 m²
Grundfläche
(brutto)

22 Mio. €

Investitionsvolumen

Dank der guten Zusammenarbeit der Projektbeteiligten ist es gelungen, die Maßnahme mit einer Zeitersparnis von 70 Prozent im Vergleich zu einer „konventionellen“ Herangehensweise umzusetzen.

Rundum nachhaltiger Ansatz

Beide Gebäude besitzen ein flachgeneigtes Gründach. Auf dem Unterkunftsgebäude wurde zusätzlich eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 100 kWp installiert. Die Außenbeleuchtung wird insektenfreundlich gestaltet.

Kostensicher im Zeitplan

Die mit 6 Wochen angesetzte Modulmontage vor Ort für das Unterkunftsgebäude ist abgeschlossen. Bis auf einen Verzug von sechs Wochen, bedingt durch die unerwartet schlechte Witterung, nicht vorhersehbare Materialengpässe und eine verspätet vorgelegte Ausführungsplanung, liegt die Baumaßnahme im Zeitplan. Die Übergabe an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben als Bauherrin und Vermieterin an die Bundespolizei ist für den 1. April 2022 geplant. Dank der guten Zusammenarbeit der Projektbeteiligten ist es gelungen, die Maßnahme mit einer Zeitersparnis von 70 Prozent im Vergleich zu einer „konventionellen“ Herangehensweise umzusetzen.