Zur Umsetzung der 2011 beschlossenen Umstrukturierung der Bundeswehr waren auch am Standort Löberfeld-Kaserne in Erfurt die baulichen Voraussetzungen für die Neuausrichtung der Bundeswehr zu schaffen. Und so entstanden an der Zeppelinstraße drei Neubauten, die sich vom gewohnten Kasernenstil deutlich abheben, aber sich dennoch an vorhandenen Musterplanungen, Planungshilfen und baufachlichen Richtlinien der Bundeswehr orientieren und dies mit guter Architektur verbinden. Zugleich sollten die unterschiedlichen Funktionen „Verwaltung“ und „Wohnen“ ablesbar sein. Das Ergebnis ist ein umgesetztes bauliches Konzept, das von der ersten Stunde der Entwurfsplanung an eine gemeinsame Sprache zeigte und zu einer Architektur führte, die sich in das Gefüge der vorhandenen Strukturen aus den 1930er Jahren harmonisch, aber sehr selbstbewusst einfügt.

Kompakt und konsequent

Geschaffen wurden drei klar strukturierte Neubauten mit eigenständigem Charakter. Sie fügen sich konsequent durch ihre kompakten Baukörper, elegant durch die horizontalen Fassadenbänder und effektvoll durch die verschiedenen abgetönten Faserzementplatten zu einem Karree zusammen. Zusätzlich gestärkt wird die Ensemblewirkung durch die östlichen Giebelwände der Gebäude 015 und 017, die in einer Flucht ausgerichtet sind. Besondere Highlights sind die Vorhangfassade und das Flachdach mit extensiver Begrünung. Für das Unterkunftsgebäude wünschte die Bundeswehr einen neuen verbesserten Standard, bei dem jedem Zimmer eine eigene Sanitärzelle zugeordnet wird. Um dies wirtschaftlich und flächensparsam umzusetzen, wurde der Installationsblock im Toilettenbereich jeweils als vorgefertigter einheitlicher Baukörper eingesetzt.

Gut getarnt, aber auffallend

Dass Tarnung auch außerordentlich auffallend sein kann, beweist der Künstler Michael Sailstorfer, der den „Kunst am Bau“-Wettbewerb für sich entschied. In einem 2-phasigen anonymen bundesweiten Wettbewerb wurden Künstler aufgefordert, das Thema „Schutz“ im Rahmen einer Freiflächengestaltung aufzugreifen. 83 Teilnehmende demonstrierten, wie vielseitig Kunst sein kann. Sailstorfer schaffte es, die Jury zu überzeugen. Seine Idee geht auf die Formensprache der Tarnanstriche von Militärschiffen im Ersten Weltkrieg ein, die die feindliche Ortung erschweren sollten. In einer raumgreifenden Freiflächengestaltung ist heute auf 800 qm ein solches Dazzle-Muster durch die Gestaltung der Pflasterfläche im Herzen des Neubauensembles erlebbar.

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Der Künstler Michael Sailstorfer liefert mit seinem Kunstwerk „Dazzle“ eine Freiflächengestaltung aus schwarzen und weißen Betonpflastersteinen.

8.125 m²

Bruttogeschoss

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ca. 15 Mio. €

Gesamtbaukosten

Ein schlüssiges Konzept mit einer Formensprache, die sich in das Gefüge der Strukturen aus den 30er Jahren harmonisch, aber sehr selbstbewusst einfügt.