Montags und mittwochs treffen sich die jungen Spieler und Spielerinnen auf dem Sportplatz „Am Tannenbusch“ zum Fußballtraining. Hier werden neue Freundschaften geschlossen und alle kämpfen leidenschaftlich um den Ball. Der Verein SV 08/29 Friedrichsfeld e. V bietet im Ortsteil Friedrichsfeld in Voerdes Osten für alle Menschen einen Anlaufpunkt, egal wie alt sie sind, welches Handicap sie haben oder welchen kulturellen Hintergrund sie mitbringen. Doch ein solches Angebot gab es nicht immer. Gerade neu zugezogenen Kindern und Jugendlichen fiel es häufig schwer, Kontakt zu Gleichaltrigen aufzubauen – insbesondere während der Coronapandemie.
Die Stadt Voerde hatte wenige Jahre zuvor erkannt, dass Friedrichsfeld dringend ein Angebot für alle Generationen benötigt und die Sportflächen der Sportvereinigung Friedrichsfeld eine Generalüberholung brauchen. Das neue Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ sollte helfen. Voerde bewarb sich als eine der ersten Kommunen und bekam 2016 den Zuschlag.
Neue Sportplätze für Voerde – in grün
Die Beteiligten dachten den Sanierungsplan noch einen Schritt weiter. Sie setzten sich dafür ein, das Areal nicht nur funktional, sondern auch nachhaltig umzugestalten – mit großem Erfolg! Begleitet wurde die Maßnahme von der Bauverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Bauverwaltung des Landes NRW, vertreten durch die Bauabteilung der Oberfinanzdirektion NRW und den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Niederlassung Köln, stand der Stadt Voerde mit Rat und Tat zur Seite. Die Umsetzung und Qualitätskontrolle der Anforderungen an eine nachhaltig ausgerichtete Maßnahme wurden durch das Ingenieurbüro Life Cycle Engineering Experts GmbH und den Außenanlagenplaner Geo3 GmbH sichergestellt. Gemeinsam entwickelten sie Anregungen und Ideen, von denen Mensch und Natur profitieren.
Für Vögel, Insekten und Kleintiere wurden zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten geschaffen. Die 21 Nistkästen für Vögel und Fledermäuse wurden allesamt angenommen. Drei Viertel des Baumbestandes konnten erhalten werden, darunter eine uralte Eiche, die den Parkplatz beschattet. Sie bekam einen eigenen Zaun, um ihre Wurzeln zu schützen. Die Bäume, die weichen mussten, waren zum überwiegenden Teil erkrankt. Für sie wurden junge Bäume nachgepflanzt.
Auf eine Versiegelung weiterer Flächen wurde auf dem gesamten Areal verzichtet. Auf vielen Flächen kann das anfallende Regenwasser so direkt versickern. Eigens angelegte Versickerungsflächen sorgen dafür, dass Regenwasser vom Erdboden aufgenommen wird, anstatt in der Kanalisation zu landen.
Die technischen Anlagen sind sämtlich energieeffizient errichtet worden. Für die Beleuchtungsanlagen wurden Leuchten in LED-Technik verwendet, die seltener gewartet werden müssen. Zusätzlich sind sie sehr energieeffizient, sodass pro Jahr rund 3.000 Kilowattstunden Strom eingespart werden können – so viel wie ein Drei-Personen-Haushalt verbraucht. Zum Schutz der lokalen Tierwelt und der Anwohnenden war ein zentraler Bestandteil des Beleuchtungskonzepts, dass die Lichtverschmutzung so gering wie möglich gehalten wird. Mittels Schallschutzwand wird zudem die Lärmbelastung für die Anwohner reduziert.