Mit zahlreichen diagnostischen und klinischen Fachabteilungen erfüllt das Bundeswehrkrankenhaus Hamburg Aufgaben als Klinik der Grund- und Regelversorgung und ist ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Versorgung in Hamburg. Für den Neubau der Psychiatrie sollte im Rahmen eines Wettbewerbs ein Team aus Architekten und Landschaftsarchitekten gefunden werden, das es versteht, ein funktionales, nachhaltiges und wirtschaftliches Gebäude mit angemessenem Architekturanspruch zu entwerfen, das zugleich eine Symbiose mit dem Landschaftsraum eingeht und so den Menschen einen harmonischen und heilsamen Ort bietet.
Geschützter Raum mit „grüner Seele“
Mit den Entwürfen der dichter Architekturgesellschaft mbH, Berlin sowie mit bbz landschaftsarchitekten berlin gmbh wurde ein Entwurf von feiner, leiser Architektur- und Gartengestaltung prämiert und ausgewählt. Im Zentrum des Wettbewerbsbeitrags steht die Schaffung eines geschützten Ortes auf dem Gelände des Bundeswehrkrankenhauses als „grüne Seele“, in dessen Zentrum ein räumlich gefasster, ruhiger und begrünter Innenhof liegt und mit seinem Ambiente die Genesung der Patienten zusätzlich unterstützt.
Freiraum und architektonischer Dialog
Formal setzt das bauliche Konzept auf zwei den Hof umrahmende, leicht verschränkte Gebäudeteile. Der eine ist der Diagnose und akuten Behandlung der Patienten gewidmet, der andere dient der langfristigen und nachhaltigen Genesung der seelischen Gesundheit. Die jeweiligen Gebäudeteile öffnen sich zueinander und zum Freiraum in ihrer Mitte und treten so in einen spannenden Dialog. Die unmittelbar am Innenhof liegenden Räumlichkeiten sind auf die Nutzung des Freiraums ausgerichtet und beleben den Hof. Die Außenbezüge bringen Licht, Luft, Natur und Orientierung in das Gebäudeinnere.
Bescheiden und trotzdem großzügig
Das Bauwerk mit einer Bruttogrundfläche von 5.072 qm ist abgerückt von der Straßenkante. Dadurch wird die bestehende Parkanlage um das Gebäude herum erweitert und lässt einen großzügigen Abstand zu den jeweiligen Nachbarbauten im Osten und Westen. Die in sich orthogonalen Gebäudeteile sind gegeneinander verdreht und reagieren auf die unterschiedlichen Orientierungen der umliegenden Bebauung sowie die angewinkelte Straßenführung. Durch die Zweigeschossigkeit mit Satteldach hat das Gebäude einen zurückhaltenden Auftritt und orientiert sich mehr an den historischen Bauten des denkmalgeschützten Gesamtensembles als an den großmaßstäblichen Krankenhausneubauten. Der Eingang an der südwestlichen Ecke ist auf die Gesamtanlage ausgerichtet. Der Versatz zwischen den beiden L-förmigen Gebäudeteilen formuliert unprätentiös eine signifikante Adresse mit einem kleinen Vorplatz.